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UVP-Pflicht für Schweinefabrik ! Etappensieg für Initiative Grundwasser - Umweltsenat bestätigt Umweltverträglichkeitsprüfungspflicht

17.08.10

Der Feststellungsbescheid der niederösterreichischen UVP-Behörde wurde seitens des Umweltsenates jetzt aufgehoben und aufgrund einer bereits allseits befürchteten Umweltbeeinträchtigung eine UVP-Pflicht verordnet.

Das in Lichtenwörth geplante Projekt einer Massentierhaltung für 2.490 Schweine samt Güllelagunen sollte in der unmittelbaren Nähe von bereits bestehenden Schweinemastställen entstehen. Angesichts der daraus resultierenden Konzentration von Mastschweinen im Raum Lichtenwört/Zillingdorf/Neufeld/Ebenfurth befürchtete die Bevölkerung zurecht einen Verlust ihrer Lebensqualität und die Wasserversorger der Region eine Beeinträchtigung des Grundwassers v.a. durch steigende Nitrateinträge. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung hätte eine genaue Prüfung der möglichen Beeinträchtigungen bedeutet, wurde jedoch von der zuständigen niederösterreichschen Behörde nicht für notwendig erachtet. Der anschließenden Berufung wurde jetzt seitens des Umweltsenates Rechnung getragen und brachte somit den von allen Betroffenen erwarteten Durchbruch.

UVP-Pflicht für Schweinefabrik ! Etappensieg für Initiative Grundwasser - Umweltsenat bestätigt Umweltverträglichkeitsprüfungspflicht

Berufung zum erstinstanzlichen
Erkenntnis erfolgreich

Mit großer Erleichterung vernahmen die Gegner der geplanten Schweinemassenhaltung in Lichtenwörth die Feststellung der UVP-Pflicht für das Projekt. Die anrainende Bevölkerung befürchtete, dass die geplante Schweinemassenhaltung zu einer steigenden Feinstaub- und Geruchsbelastung und so zu einer unmittelbaren Beeinträchtigung der Lebensqualität führt. Damit verbunden wäre auch eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Entwicklung in der sich gerade so positiv entwickelnden Tourismusregion. Die größte Angst gilt jedoch dem regionalen Trinkwasser. Sowohl die zusätzliche Anlage selbst (Güllekanäle und –lagunen) als auch die steigende Gülleausbringung würde eine Gefahr für die Trinkwasserressourcen für über 200.000 Menschen darstellen. Die im direkten Zustrombereich wichtiger Brunnenanlagen geplante Massentierzucht ist vor allem wegen dem seicht liegenden Grundwasserspiegel bedenklich und die detaillierte Abklärung der Bedrohung durch eine Umweltverträglichkeitsprüfung auch im Hinblick auf die Ängste der Bevölkerung sehr begrüßenswert.

Die Bemühungen für die Umwelt
und unser Trinkwasser tragen erste Früchte

Schon seit 2 Jahren macht der Wasserleitungsverband darauf aufmerksam, dass die konzentrierte Entwicklung von Massentierhaltungen (insbesondere Schweine-zuchtanlagen) im Grundwassereinzugsbereich der wichtigen Brunnen des WLV in Neufeld erhöhte Nitratwerte im Grundwasser hervorruft. Die besorgniserregende Entwicklung rund um die industriellen Schweinemastanlagen im niederösterreichischen Lichtenwörth nahe der für das gesamte Nordburgenland wichtigen Brunnenanlagen in Neufeld wurde auch in einem seit Juni 2010 vorliegenden Expertengutachten von Univ. Prof. Dipl. Ing. Dr. Eduard Klaghofer vollkommen bestätigt. Darin wird festgestellt, dass die Ursachen der rasch ansteigenden Nitratwerte aus flächenhaften Einträgen landwirtschaftlich genutzter Böden stammen, wobei die Situation durch Massentierhaltungen verschärft wird.
Darauf hin wurde in der Verbandsversammlung des Wasserleitungsverbandes Nördliches Burgenland  am 10.06.2010 einstimmig eine  Resolution verabschiedet, welche an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, DI Nikolaus Berlakovich, die niederösterreichische und burgenländische Landesregierung, sowie an die Landeshauptleutekonferenz erging.  Darin wurden die zuständigen politischen Stellen und Behörden aufgefordert, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Grundwasserbelastung und zum nachhaltigen Grundwasserschutz zu ergreifen.

Der WLV wird nicht locker lassen !

„Wir begrüßen die Feststellung des Umweltsenates, da vom gegenständlichen Projekt eine massive Bedrohung der Wasserversorgung der nordburgenländischen Bevölkerung aber auch weiter Teile des südöstlichen Niederösterreichs ausgeht. Wir werden im jetzt anstehenden UVP-Verfahren alles unternehmen, dass unser Grundwasser geschützt und dieses Projekt nicht realisiert wird!“ erklären der Obmann Bgm. Ing. Gerhard Zapfl und der 1. Obmannstellvertreter GR Walter Laciny vom Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland unisono.
Nach diesem „Etappensieg“ ist man beim Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland optimistisch, dass nun der Durchbruch in Richtung Grundwasserschutz gelungen ist. Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung wird sich zeigen, dass die Bewilligung weiterer Schweinemassenzuchtanlagen im unmittelbaren Grundwassereinzugsgebiet zu den wichtigsten Brunnenanlagen der Region ein fataler Fehler wäre. „Das überlebensnotwendige Nahrungsmittel und Lebensmittel Nr. 1 – Wasser - muss über wirtschaftlichen Interessen einzelner Landwirte stehen.“ erklären der Obmann Bgm. Ing. Gerhard Zapfl und der 1. Obmannstellvertreter GR Walter Laciny. „Wir haben nichts gegen die Landwirtschaft, wir kooperieren oft mit ihr. Nur man kann nicht überall alles machen. Wir liefern Trinkwasser in Topqualität und wollen diese tolle Qualität für zukünftige Generationen sichern. Das geplante Projekt ist am Standort Lichtenwörth/Zillingdorf absolut ungeeignet und wir erwarten zukünftig bei der Standortsuche für solche Projekte ein größeres Maß an Sensibilität für die Lebensqualität der Bevölkerung und damit auch für den Schutz des Trinkwassers.“


Eisenstadt,  am  17. August 2010

Bgm. Ing. Gerhard Zapfl eh.              GR Walter Laciny eh. 
(Obmann)                                      (1. Obmannstellvertreter)