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Lichtenwörth: Jetzt "Nägel mit Köpfen" machen!

20.02.12

Der WLV begrüßt den abermaligen Rückzug des Projekts. Er mahnt aber eine nachhaltige Lösung des Umweltproblems ein.

Lichtenwörth: Jetzt "Nägel mit Köpfen" machen!

Seit über 3 Jahren wird im Raum Lichtenwörth versucht die Schweinezucht auszudehnen. Derzeit befinden sich in Lichtenwörth bereits über 30.000 Mastschweine in Produktion. Das Grundwasser und die Umwelt sind bereits jetzt massiv belastet.
Ein weiteres zusätzliches geplantes Projekt einer Massentierhaltung für 4000 Schweine wurde nun wegen des massiven Auftretens der anrainenden Bürgermeister und Wasserversorger vom Projektbetreiber zum dritten Mal zurückgezogen. Die zuständigen Landespolitiker konnten dabei entscheidende Überzeugungsarbeit leisten. Dieser Rückzug schützt aber vor neuen Massentierhaltungsprojekten nicht.
Da jedoch bereits in der gesamten Region eine massive Verunreinigung des Grundwassers gegeben ist, sind zur Wiederherstellung und zukünftigen Absicherung der Wasserqualität tiefergreifende Maßnahmen notwendig.

Sanierung des Grundwasserkörpers notwendig


Wie aufgrund einer Reihe von aktuellen Untersuchungen und Studien belegt ist, weist der Grundwasserkörper im Raum Lichtenwörth/Zillingdorf bis hin nach Neufeld bereits derzeit eine hohe Nitratbelastung auf, welche in weiten Bereichen deutlich über dem Grenzwert von 50 mg pro Liter liegt, und sogar Spitzen mit über 200 mg (!) pro Liter aufweist.
Hier ist ein akuter Handlungsbedarf zur Umsetzung einer nachhaltigen Sanierung des Grundwasserkörpers gegeben. Folgende Umsetzungsmaßnahmen können zur Verbesserung der Situation beitragen:

Ein verbessertes Dünge- und Güllemanagement für die Belastungsreduzierung erfolgsversprechend!


Einen wesentlichen Beitrag zur Sanierung des Grundwassers in der Region rund um Lichtenwörth kann ein verbessertes Dünge- und Güllemanagement leisten. Erste positive Ansätze in Richtung einer Beratung der Landwirte gibt es bereits im Burgenland durch das vom WLV unterstützte Projekt „Landwirtschaftlicher Grundwasserschutz im Nördlichen Burgenland“ der Bgld. Landwirtschaftskammer, sowie den in Aufbau befindlichen Nitrat – Informationsdienst. Zusätzlich sind aber jedenfalls eine Verringerung der Düngeniveaus (Extensivierungsmaßnahmen der Landwirtschaft), sowie eine umfassende begleitende Kontrolle erforderlich. Derzeit wird die anfallende Gülle auf den umliegenden Feldern in Lichtenwörth oft zur Unzeit und in zu hoher Menge auf die Felder aufgebracht, wodurch der beinhaltete Stickstoff, bzw. in weiterer Folge das Nitrat über den natürlichen Wasserkreislauf in das Grundwasser gelangt, und dieses massiv belastet. Der WLV Nördliches Burgenland fordert daher ein auf die Region zugeschnittenes Güllemanagementprojekt, sowie die Berücksichtigung von Extensivierungsmaßnahmen für die Region in den Agrarprogrammen, um tatsächlich maßgebliche Verbesserungen für die Region und somit für die aus diesem Bereich mit Trinkwasser versorgte Bevölkerung zu erzielen.

Schongebiet in Lichtenwörth unumgänglich


Vor einigen Monaten wurde auf niederösterreichischer Seite ein Grundwasserschongebiet ohne dem maßgeblichen Gebiet von Lichtenwörth verordnet. Die Ausweisung eines Schongebietes war zwar ein erster Schritt in die richtige Richtung. Leider ist das „Hauptverursachergebiet“ der Verunreinigungen, nämlich Lichtenwörth, in diesem Schongebiet nicht beinhaltet.
Sämtliche Experten der Wasserversorgung sind sich dabei einig, dass dieses verkleinerte Schongebiet noch keinen ausreichenden Schutz für die Grundwasserströme, welche zur öffentlichen Versorgung von über 200.000 Menschen herangezogen werden, darstellt. Hier bedarf es unbedingt einer Ausweitung auf die für die Verschmutzung neuralgische Region von Lichtenwörth.
Zu den ersten positiven Erledigungen stellen sowohl der Obmann Bgm. Ing. Gerhard Zapfl als auch der ObmannStv. GR Walter Laciny unisono fest, dass mit dem Projektrückzug ein wichtiger Sieg der Vernunft, im Sinne des Schutzes unserer Grundwasserressourcen erfolgt ist, allerdings noch weitere Arbeiten zur Sanierung des Grundwassers anstehen. Durch diesen endgültigen Rückzug des Megaschweinestallprojekts steht nunmehr der Ausweisung des Grundwasserschongebiets Lichtenwörth nichts mehr im Wege.
                                               
Eisenstadt,  am  17. Februar 2012

Bgm. Ing. Gerhard Zapfl - Obmann

GR Walter Laciny - 1. Obmann-Stv.