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WLV startet neue Initiative zur Verbesserung des Grundwasserschutzes im Nordburgenland

11.01.08

Auf Anregung der Umweltsprecherin LAbg. Gabriele Arenberger wurde vom Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland zusätzlich zu den bereits laufenden Grundwasserschutzbemühungen ein ELER – Projekt zur Intensivierung des Grundwasserschutzes im Verbandsgebiet des WLV erstellt und eingereicht.

Um die Quantität und Qualität unseres Trinkwassers auch für zukünftige Generationen zu sichern, bedarf es eines behutsamen Umgangs mit unserer Umwelt. Eine sensible Betrachtung der Umwelt auf Umweltgifte aber auch auf andere schädliche Einwirkungen ist im Bereich der österreichischen Grundwasservorkommen unabkömmlich. Um diese Umweltbeeinträchtigungen für das Grundwasser so gering wie möglich zu halten, werden Schutz- und Schongebiete rund um die wichtigsten Wasserspender verordnet.

Es besteht beim WLV ein verstärkter Handlungsbedarf bei Schutz- und Schongebieten, um die Nachhaltigkeit der Wasserversorgung auch zukünftig abzusichern. Im Rahmen eines ELER-Förderprojektes, welches beim Verein „nordburgenland plus“ eingereicht wurde, sollen zusätzlich zu den behördlichen Verordnungen und Bescheiden Maßnahmen gesetzt werden, welche die Qualität des wichtigsten Lebensmittels Wasser auch für die Zukunft sicherstellen.

Der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland versorgt mit seinen 65 Verbandsgemeinden annähernd 96 % der Bevölkerung des Nordburgenlandes (Bezirke Mattersburg, Eisenstadt und Neusiedl am See) mit Trink- und Nutzwasser. Als viertgrößter Wasserversorger in Österreich verfügt der Verband über 33 Wasserspender (Brunnen und Quellen) mit einer max. Förderrate von ca. 14 Mill. m³/Jahr. Ein immer stärker auftretendes Problem stellt in mehreren Bereichen die Belastung des für die Trinkwasserversorgung genutzten Grundwassers, insbesonders mit Nitrat, dar.

Zum Schutz der Wasserspender sind in fast allen Fällen kleinräumige Schutzgebiete in unmittelbarem Fassungsbereich eingerichtet. Grundwasserschongebiete, welche vor allem einen großräumigen Schutz der Wasserspender vor schwer bzw. nicht abbaubaren Verunreinigungen (Nitrat, Pestizide etc.) ermöglichen sollen, sind allerdings nur für vier Brunnenfelder (Kleylehof, Winden, Neudörfl und Neufeld) ausgewiesen. Auch diese vier Grundwasserschongebiete entsprechen nicht vollständig den heutigen Anforderungen und wären inhaltlich zum Teil zu adaptieren. Für zumindest vier weitere Brunnenfelder (Frauenkirchen, Kittsee, Purbach, Oggau) ist die Ausweisung von zusätzlichen Grundwasserschongebieten erforderlich.

Ziel ist die nachhaltige Sicherung der Wasserversorgung für zukünftige Generationen

Im Zuge des gegenständlichen Projektes, welches die erste Stufe eines dreistufigen Vorhabens darstellt, sollen weitere Grundlagen für eine Verbesserung der Grundwassersituation und des Grundwasserschutzes im Nordburgenland erarbeitet werden. Ziel dieser intensiven Bemühungen ist die nachhaltige Sicherung der Wasserversorgung im Versorgungsbereich des Wasserleitungsverbandes Nördliches Burgenland.

Als Mitglied des Vereines „nordburgenland plus“, wo es insbesondere um lokale Entwicklungsstrategien und Projekte zur Förderung der regionalen Identität – konkret auch um die Sicherung des Wasserhaushaltes durch Gewässer- und Grundwasserschutz – geht, hat der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland auch mit seinem Projekt um Fördermittel aus dem ELER – Fonds eingereicht.

Die Gesamtkosten der ersten Stufe des Projektes betragen € 300.000.-. Als Durchführungszeitraum ist 2008 bis 2010 geplant.

Erreichung der angestrebten Ziele in drei Stufen

Stufe 1: Erstellung einer Studie in welcher eine detaillierte Aufarbeitung hinsichtlich der vorhandenen Grundwassererschließungen, zukünftiger Hoffnungsbereiche, sowie der diesbezüglichen Schutzmaßnahmen erfolgt. Weiters hat eine Beurteilung des Ist-Zustandes, sowie ein detailliertes Aufzeigen des erforderlichen Handlungsbedarfes zu erfolgen. Eine parallellaufende verstärkte Umsetzung im Rahmen der Behördenverfahren (Ausweisungen von Schutz- und Schongebieten) ist vorgesehen. Diesbezüglich erforderliche Untersuchungen und Studien sind ebenfalls im Rahmen des Projektes zu finanzieren.

Stufe 2: Vereinheitlichung des Bearbeitungsstandes hinsichtlich der Grundwasser- schutzmaßnahmen im gesamten Verbandsgebiet. Weitere parallellaufende verstärkte Umsetzung im Rahmen der Behördenverfahren (Ausweisungen von Schutz- und Schongebieten).

Stufe 3: Maßnahmenumsetzung durch Maßnahmenprogramme samt begleitender Betreuung im Bereich der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung.

Auch die weiteren Projektstufen 2 und 3 sollen mit ELER- Mitteln finanziert werden.

Qualitätskontrolle hat oberste Priorität

Jährlich werden beim Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland über 1.400 (!) Trinkwasserproben entnommen. Das ist wesentlich mehr als vom Gesetzgeber vorgesehen. Diese werden von der Biologischen Station Illmitz analysiert, begutachtet und die Ergebnisse der Lebensmittelaufsicht der Landesregierung übermittelt.

„Uns als öffentlichem Wasserversorger ist es besonders wichtig, der nordburgenländischen Bevölkerung bestens geprüftes Wasser bis zur Hauswasserleitung zu liefern. Wir leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zur Volksgesundheit. Die nach wie vor auftretenden Umweltbelastungen sind direkte Einflussfaktoren auf die Trinkwasserqualität. Wir verfügen über hervorragende Wasserressourcen die es zu schützen gilt. Durch die großräumige Versorgung und die umfangreichen Kontrollen wird die Möglichkeit des Genusses von punktuell verunreinigtem Trinkwasser hintangehalten. Leider gibt es noch eine Vielzahl von Hausbrunnen, die für die Wasserversorgung genutzt werden, und wo die einwandfreie Wasserqualität nicht sichergestellt ist“ erklären der Leitende Bedienste Mag. Nikolaus Sauer und der Technische Betriebsleiter DI Dr. Helmut Herlicska.

In regelmäßigen Abständen werden Volluntersuchungen durchgeführt. Die Volluntersuchung sieht die umfangreichste Analyse des Trinkwassers vor. Insgesamt sind 84 Parameter festgelegt. Einen wesentlichen Teil der Untersuchung umfasst die Gruppe der Pestizide, zu der auch das Atrazin zählt. Die Kosten zur Kontrolle der Wasserqualität belaufen sich beim WLV auf insgesamt etwa EURO 75.000,- pro Jahr.

Kundenservice

Die Kunden des WLV haben laufend die Möglichkeit Einsicht in die chemischen Befunde ihres Wassers zu nehmen, der auch Aufschluss über andere Parameter, wie Wasserhärte, Leitfähigkeit, Eisen, Mangan, Magnesium, Sulfat, etc., gibt. Hier werden die laufenden Kontrollwerte der einzelnen Gemeinden vierteljährig als direktes Kundenservice unter <link http: www.wasserleitungsverband.at>www.wasserleitungsverband.at zur Verfügung gestellt.

„Der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland ist ein gemeinnütziger Verband, der nicht auf Gewinn ausgerichtet ist.“ so der Obmann des WLV Nördliches Burgenland, Bgm. Ing. Gerhard Zapfl: „Darum ist es unser oberster Grundsatz, die Einnahmen über den Ausbau und die Erneuerung der Infrastruktur wieder den Kunden und der Wirtschaft zukommen zu lassen.“

Darüber hinaus wollen wir den im Versorgungsgebiet lebenden Menschen auch in Zukunft Wasser in ausreichender Menge und in höchster Qualität zur Verfügung stellen“, so der Obmann abschließend.