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Sicherung der hochwertigen Wasserversorgung ist wichtige Aufgabe für die Zukunft

10.11.11

Heute fand im Franz Liszt – Zentrum in Raiding der 6. Infotag Wasser der PLATTFORM WASSER BURGENLAND statt. Rund 160 Teilnehmer konnten sich im Rahmen der Vorträge und einer Fachausstellung über branchenspezifische Neuerungen, aber auch über sehr praxisbezogene Themen und über Fortbildungsmöglichkeiten informieren.

Thematisiert wurden aber auch der in den nächsten Jahren zu erwartende Anstieg beim Investitionsbedarf für die Sanierung der bestehenden Leitungssysteme, sowie die beschlossenen Kürzungen und Streichungen der Bundesfördermittel in der Siedlungswasserwirtschaft. Im Rahmen einer Pressekonferenz betonten die Referenten LAbg. Erich Trummer, LR Andreas Liegenfeld, DI Manfred Eisenhut von der ÖVGW, sowie der Obmann der PWB DI Dr. Helmut Herlicska, dass die Wasserversorgung des Burgenlandes einen sehr hohen Standard aufweist und die Sicherung der hochwertigen Wasserversorgung des Burgenlandes die wichtigste Aufgabe für die Zukunft ist. Unser ausgezeichnetes Trinkwasser muss auch künftigen Generationen erhalten bleiben. Vom Infotag Wasser 2011 erwarten sich die burgenländischen Wasserversorger zahlreiche positive Impulse.

Sicherung der hochwertigen Wasserversorgung ist wichtige Aufgabe für die Zukunft

v.l.n.r.: LR Andreas Liegenfeld, Obmann der PWB DI Dr. Helmut Herlicska, LAbg. Erich Trummer und Dipl.-HTL-Ing. Manfred Eisenhut (ÖVGW)

Im Burgenland wurden große Teile der Leitungsnetze bereits in den 50er, 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts ausgebaut. Trotz laufender Wartungs- und Reparaturtätigkeiten,  haben die damals verlegten Leitungen heute bereits ein Alter erreicht, das mehr und mehr vollständige Leitungserneuerungen notwendig macht. Auf Basis vorhandener Studien hat die Plattform Wasser Burgenland erhoben, dass alleine für die Sanierung des in die Jahre gekommenen Wasserleitungsnetzes im Burgenland jährliche Investitionen von über € 15 Mio. bis zum Jahr 2020 erforderlich sind. Danach müssen die Sanierungsausgaben noch wesentlich (auf über € 20 Mio.) gesteigert werden, um einen Erhalt der ausgezeichneten Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Der Obmann der Plattform Wasser Burgenland erklärt, „dass allein diese Tatsache für die Bgld. Wasserversorger eine enorme Herausforderung im Investitionsbereich darstellt und hier auch die öffentliche Hand erforderlich ist, um die Wasserversorger bei der Erfüllung ihres Versorgungsauftrages zu unterstützen.“ Aufgrund der erfolgten Änderungen des Umweltförderungsgesetzes im Rahmen des Budgetbegleitgesetzes 2011 wird nun jedoch die Bundesförderung im Zeitraum 2010 bis 2013 von € 630 Mio. auf € 335 Mio. reduziert. Für das Jahr 2013 sind keine Jahresförderquoten vorgesehen, durch die bereits beschlossene Verlängerung des Finanzausgleichs ist zu befürchten, dass für das Jahr 2014 ebenfalls keine Jahresförderquote vorhanden sein wird.“
„Die PWB anerkennt grundsätzlich die Notwendigkeiten der Einsparungen beim Budget. Trotzdem muss darauf hingewiesen werden, dass die beschlossenen Kürzungen bzw. Streichungen der Förderungen im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft eine nicht zu vertretende Schwächung der Wasserversorger darstellen“, so DI Dr. Helmut Herlicska.
Durch Kürzung bzw. den Wegfall von Förderungen geht auch der positive Lenkungseffekt in Richtung einer nachhaltigen Wasserwirtschaft verloren. Bei einem Wegfall von Förderungen muss des Weiteren eine Fremdfinanzierung über den Bankensektor erfolgen, die Mehrkosten verursacht, welche letztlich über die Wassergebühren auf die Kunden umgelegt werden müssen. Die Kürzung von Bau- und Investitionsprogrammen stellt keine Alternative dar, weil dadurch die Versorgungssicherheit mittelfristig nicht mehr im heutigen Ausmaß gewährleistet wäre. 
Die Plattform Wasser Burgenland darf in diesem Zusammenhang den dringenden Appell an die Entscheidungsträger richten, die erfolgten Änderungen des Umweltförderungsgesetzes nochmals anzupassen, und vor allem für die Jahre 2013, 2014, sowie danach, für die dringend erforderlichen Investitionen Förderungen in ausreichender Höhe bereitzustellen.


Die Plattform Wasser Burgenland hat sich als Interessensvertretung für das Lebensmittel Nr. 1 – das Trinkwasser – toll etabliert

Schwerpunkte der Aktivitäten in der Plattform Wasser Burgenland sind neben der Organisation des jährlich stattfindenden „Infotag Wasser“ und der Thematisierung diverser Aus- und Weiterbildungsangebote, auch ein reger Interessens- und Wissensaustausch. Die Bildung einer landesweiten Einkaufsgemeinschaft bringt zusätzliche Synergien und Einsparungen. Auch LAbg. Erich Trummer, der dem Infotag Wasser 2011 als Vertreter von Landeshauptmann Hans Niessl beiwohnte, begrüßt das Engagement der Plattform Wasser Burgenland außerordentlich. „Dies sei auch eine wesentliche Voraussetzung dafür, die sehr großen Investitionen in die Infrastruktur optimal zu nutzen und zu erhalten, sowie die Wasserqualität langfristig zu sichern.“ Die zuletzt von der Bgld. Landesregierung erlassenen Schongebietsverordnungen – die gemeinsam mit der Plattform Wasser Burgenland ausgestaltet wurden – seien Beweis dafür, dass das Thema Grundwasserschutz von den Entscheidungsträgern entsprechend ernst genommen wird. Beispiele in anderen Bundesländern zeigen, dass bei Problemen mit steigenden Nitrat- und Pestizidwerten vielfach die Augen verschlossen werden, anstatt sofortige Gegenmaßnahmen zu ergreifen.“


Auch die Bgld. Kleinstversorger sind in die wichtigsten Entwicklungsprozesse der Wasserwirtschaft eingebunden

DI Manfred Eisenhut von der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach, erklärt, „dass nur über solche Veranstaltungen und diese Schiene gewährleistet werden kann, dass sich auch kleinere Wasserversorger verstärkt an Entwicklungsprozessen im Bereich der Wasserwirtschaft beteiligen können.“ Sein Vortrag zum Thema „Neues aus der Wasserwelt“ und der Beitrag von Fr. Ing. Astrid Rompolt zum Thema “Kundenkontakt / Kommunikation mit dem Konsumenten“ brachten interessante Aufschlüsse und sorgten für intensive Diskussionen unter den Vertretern der Bgld. Wasserversorger. Auch die Beiträge zu den Themen „Umgang mit Dokumentationen im Wasserwerk“ (Ing. Bernhard Hanifl + DI  Gustav Spener) bzw. „Wassergewinnung: Sanierung von Quellfassungen und Brunnen“, vorgetragen von DI Christian Kaiser und DI Dr. Christian Schmid, waren hochinteressant.
„Der heutige Infotag Wasser 2011 soll auch dazu dienen, diese neuen Herausforderungen für die burgenländischen Wasserversorger zu diskutieren und Lösungsansätze auf breiter Basis zu finden“, so Obmann DI Dr. Helmut Herlicska.


Unser ausgezeichnetes Trinkwasser muss
den nächsten Generationen erhalten bleiben

Landesrat Andreas Liegenfeld konstatierte im Rahmen der Pressekonferenz, „dass die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung eine wichtige Basis für Lebensqualität und Wohlbefinden der Bgld. Bevölkerung ist. Zu den wichtigsten Aufgaben der Zukunft zählen daher der Ausbau und vor allem die Erhaltung der Wasserleitungen auf höchstem technischem Standard. Die Förderschwerpunkte müssen sich von der Neuerrichtung auf die Sanierung bestehender Anlagen verlagern und auch Maßnahmen zur langfristigen Wasservorsorge werden eine immer wichtigere Rolle spielen. Mein Ziel ist es, unser ausgezeichnetes Trinkwasser auch für künftige Generationen zu erhalten.“

Eisenstadt,  am  10. November 2011

Für die Plattform WASSER Burgenland 

DI Dr. Helmut Herlicska - Obmann
Ing. Ernst Pauschenwein - 1. Obm.-Stv.         
Ing. Robert Horvatits - 2. Obm.-Stv.