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Wasserleitungsverband
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RICHTIGSTELLUNG zur ÖVP - Presseaussendung

09.12.16

Ich bin seit Jänner 2003 Obmann des Gemeindeverbandes und es hat bisher immer eine Kommunikation zwischen den Fraktionen insbesondere den SPÖ- und ÖVP-Vorständen gegeben. (Anmerkung der Vorstand setzt sich aus 3 ÖVP und 4 SPÖ Vorständen zusammen und ist das leitende Organ des Verbandes) Seit rund eineinhalb Jahren wird diese aber von Seiten der ÖVP-Fraktion nicht betrieben, d.h. es werden auch keine Vorschläge eingebracht, die erörtert und gegebenenfalls umgesetzt werden könnten. Es hat auch bei der Vorstandssitzung am 20. Oktober und der Verbandsversammlung am 07. Dezember keine aktive Wortmeldung seitens der ÖVP-Vorstände und ÖVP-Delegierten gegeben.

RICHTIGSTELLUNG zur ÖVP - Presseaussendung

Obmann Ing. Gerhard Zapfl

Als ich die gestrige Presseaussendung der ÖVP-Landesorganisation gesehen und gelesen hatte, war dies ein Tiefpunkt in meiner politischen Tätigkeit im Verband. Die Presseaussendung entbehrte jeglicher Korrektheit und zieht den WLV mit seinen 145 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, welche eine ausgezeichnete und tadellose Arbeit zum Wohl der nordburgeländischen Bevölkerung leistet in Misskredit. Deshalb wende ich mich auch direkt an sie, damit diese unrichtigen Informationen richtig dargestellt und auch korrekt transportiert werden.

Zur ersten Feststellung, dass es im Budget 2017 zu keinem einzigen Meter mehr an Wasserleitungen kommt:
Richtig ist, dass es aufgrund der seit Jahren eingeleiteten Spar- und Optimierungsmaßnahmen jährlich zu Steigerungen bei den Investitionen gekommen ist. Für das Wirtschaftsjahr 2017 sind Rekordinvestitionen von 15, 8 Millionen Euro vorgesehen. Eine Investitionssumme, die es im WLV seit seiner Gründung im Jahr 1956 noch nie gegeben hat. (Hintergrund der notwendigen Investitionen ist das alte 2.750 Kilometer lange Leitungsnetz, welches sukzessive ausgetauscht werden muss)

Zur mangelnden Effizienz und schlanken Strukturen:
Der Wasserleitungsverband wurde in den Jahren 2011, 2013/14 und 2015/16 durch drei Bundesrechnungshofprüfungen einer intensiven Durchleuchtung gezogen. Alle drei Prüfungsergebnisse stellten dem Wasserleitungsverband ein tadelloses Zeugnis mit schlanken Strukturen und ausgezeichneter Verwaltung aus.

Zum Vorwurf, der WLV schaut nicht auf die Bevölkerung:
Der Wasserleitungsverband macht regelmäßig Kundenbefragungen. Die letzte Kundenbefragung, welche mit einem Meinungsforschungsunternehmen abgefragt wurde, wurde erst im März dieses Jahres veröffentlicht. Die Nordburgenländische Bevölkerung hat ihrem Wasserversorger ein ausgezeichnetes Zeugnis ausgestellt. Es bewerten 91 % (!) der befragten Menschen die Leistungen des WLV mit „sehr gut“. Die MitarbeiterInnen werden zwischen 1,4 und 1,6 nach dem Schulnotensystem in den jeweiligen Kategorien beurteilt. Die Kernwerte des WLV sind: kundenfreundlich, rasch und unkompliziert, fachkompetent und sympathisch.

Zum Vorwurf der ineffiziente Personalbewirtschaftung:
Der Wasserleitungsverband im Winter ca. 165.000 und im Sommer über 200.000 Menschen mit dem wichtigsten Lebensmittel rund um die Uhr. Dabei verzeichnen wir ein jährliches Wachstum von rund 1 % an Hausanschlüssen und Wirtschats- und Tourismusbetrieben. Seit dem Jahr 2001 (bis zum kommenden Wirtschaftsjahr 2017) arbeiten konstant 145 Vollzeitbeschäftigte im WLV. In dieser Zeit ist zwar der Beschäftigtenstand gleich geblieben, jedoch haben sich die Umsatzerlöse in den letzten 17 Jahren um 100,38 % – also verdoppelt (!) - und die Investitionen mit 155,15 % verdreifacht (!). Die Personalkostensteigerungen der letzten 17 Jahre lassen sich mit den jährlichen Gehaltsabschlüssen und den Bienensprüngen im öffentlichen Dienst einfach erklären. Der Ordnung halber sei auch noch erwähnt, dass in diesen 17 Jahren sich der Personalstand im Bereich der Verwaltung mit ca.12 % verringert hat und genau diese Summe im Bereich der Wasserversorgung und Kundenservice (Technik), also direkt beim Kunden, vermehrt eingesetzt wird. Eine weitere Kennzahl besagt, dass die Personalkostenquote bei schon guten 32,6 % liegt. Dies war noch zu Beginn dieses Zeitraumes bei annähernd 50 % gelegen. Fazit der WLV ist wesentlich produktiver geworden, hat seine Verwaltung verschlankt um die frei werdenden Ressourcen beim Kunden einzusetzen.

Zu den Zahlen in der Presseinformation angeführten Zahlen insgesamt:

Diese sind in keiner Weise nachvollziehbar und entsprechen nicht den Tatsachen.

Zum Vorwurf zu hoher Wasserpreis:
Anbei darf ich Ihnen selbsterklärend über die Wasserpreise für das noch laufende Jahr 2016 anderer Wasserversorger machen (pro 1.000 Liter Wasser).
WLV Nördl. Burgenland € 1,29 WV
Mittleres Burgenland € 1,50WV
Südliches Burgenland € 1,40WAVL
Lockenhaus € 1,48
Wiener Wasser MA 31 € 1,64
Graz € 1,81EVN € 1,40 bis 2,10
Salzburg € 1,50
Wr. Neustadt € 1,54

Ergänzen möchte ich noch, dass die moderate Anpassung für das kommende Jahr € 1,26 pro Gesamthaushalt und Monat ausmacht.

Mein Fazit daraus:

Die ÖVP macht untaugliche Oppositionspolitik obwohl sie im Vorstand (Regierung) des Gemeindeverbandes WLV vertreten ist und auch nicht mitarbeitet. Sie versucht politisches Kleingeld auf Kosten des wichtigsten Lebensmittels, der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu wechseln und informiert dabei die nordburgenländische Bevölkerung vorsätzlich falsch.

In der Verbandsversammlung des letzten Jahres hatte bereits der ÖVP-Obmannstellvertreter Josef Tschida (Bgm. in Pamhagen) selbst vor allen Delegierten der Verbandsversammlung eine wesentlich höhere Anhebung des Wasserpreises gefordert (plus 30 %). Am nächsten Tag schickte er mit ÖVP-Klubobmann Sagartz eine Presseaussendung aus, wo der Wasserpreis als zu hoch kritisiert wurde. Dieses traurige Spiel auf Kosten eines tadellos geführten Unternehmens wiederholt sich heuer leider schon wieder. Die ÖVP ist keine Partei die Verantwortung trägt. 

Beim Budget 2017 im Wasserleitungsverband ist die ÖVP nicht mitgegangen. Sämtliche anderen anwesenden Fraktionen wie Grüne, Bündnis Liste Burgenland, Liste Bad Sauerbrunn, Liste Pro Neudörfl, Liste Parndorf sowie die Wieser Plattform haben dem Budget ihre Zustimmung gegeben. Rein die ÖVP-Fraktion hat dies nicht gemacht.

Es ist mir unverständlich wie verantwortungslos die ÖVP mit dem wichtigsten Lebensmittel für die Bevölkerung umgeht. Aus rein parteipolitisch motivierten Gründen macht die ÖVP Oppositionsarbeit auf Kosten der Bevölkerung. Sowohl
1) österreichweite Benchmarkingstudien der TU Graz, der BOKU Wien und der ÖVGW stellen dem WLV das Prädikat „Best Practice“ in Österreich aus sowie
2) der Rechnungshof in seinen
3 (!) RH-Berichten 3) als auch die Kunden sowie   
4) der Wasserpreis stellen dem WLV in eindrucksweiser Manier ein tadelloses Zeugnis aus. 

Möglicherwiese verwechselt die ÖVP die Landespolitik mit der Gemeindeebene des Wasserleitungsverbandes. 

Eisenstadt,  am 09. Dezember 2016 

Bgm. Ing. Gerhard Zapfl - Obmann